Pädagogische Ziele und Aufgaben
Unser Bild vom Kind
- Kinder lernen, was sie im Leben erfahren.
- Wenn ein Kind immer kritisiert wird, lernt es zu verurteilen.
- Wenn ein Kind in Feindseligkeit lebt, lernt es zu streiten.
- Wenn ein Kind ständig beschämt wird, lernt es, sich schuldig zu fühlen.
- Wenn ein Kind Toleranz erfährt, lernt es, tolerant zu sein.
- Wenn ein Kind Ermutigung erfährt, lernt es, zuversichtlich zu sein.
- Wenn ein Kind Zuneigung erfährt, lernt es, gerecht zu sein.
- Wenn ein Kind Sicherheit erlebt, lernt es, Vertrauen.
- Wenn ein Kind sich angenommen weiß, lernt es, Selbstvertrauen.
- Wenn ein Kind Anerkennung und Freundschaft erfährt, lernt es, Liebe auf der Welt zu finden.
Was heißt das für uns und unsere tägliche Arbeit?
Jedes Kind hat jeder Zeit großen Respekt, Anerkennung und Achtung verdient. Es braucht Zuwendung, um sich in der Welt orientieren zu können. Wir bieten durch unsere kleine Gruppe jedem Kind zu jeder Zeit die notwendige Aufmerksamkeit, die es braucht. In unserer Einrichtung findet das Kind ein konstantes Team, das nicht ständig durch neue Mitarbeiter in seiner Teambildung unterbrochen wird. Somit hat jedes Kind seine feste Bezugsperson, die es auf dem Weg zum Erwachsen werden ein Stück begleitet. Es ist wichtig, dass dieses Vertrauen aufgebaut wird, damit die Kinder zu selbstbewussten und freundlichen Menschen heranwachsen können.
Uns ist es sehr wichtig, jedes Kind an dem Punkt an dem es gerade in seiner Entwicklung steht, abholen zu können und es von diesem Punkt weiter zu begleiten und zu bestärken.
Situationsorientierter Ansatz
Unsere Pädagogik ist an den situationsorientierten Ansatz angelehnt. Kinder sind individuell. Die Bedürfnisse der Kinder werden aufgegriffen, die Ideen werden berücksichtigt und in den Kindergartenalltag integriert. Hierbei sehen sich die Erzieherinnen als Lernende und Lehrende zugleich, da die Wünsche und Interessen der Kinder sehr unterschiedlicher Natur sein können. Die Kinder werden somit in ihrem Sozialverhalten geschult, damit fällt es ihnen später leichter in Teams und Gruppen zu arbeiten und sich dort schnell und problemlos einfinden zu können.
Auch in der Zukunft anfallende Ereignisse (z.B. wenn ein Kind ein Geschwisterkind bekommt) bearbeiten wir sehr gerne mit den Kindern, um mit ihnen gemeinsam auf das Kommende zu warten. Ebenso werden immer wiederkehrende Feste, wie Weihnachten, Ostern oder St. Martin mit den Kindern erarbeitet, da diese Feste fester Bestandteil unserer Gesellschaft sind.
Der Alltag im Kindergarten
Durch das große Vertrauen, dass die Kinder zu ihren Bezugserzieherinnen haben und auch durch die kleine Gruppe bilden sich schnell innige Freundschaften, welche sehr wichtig sind, um das Bedürfnis der Kinder nach sozialer Anerkennung zu befriedigen. Durch viele Spiele und Rituale, die die Gruppe gemeinsam erledigt wird die soziale Ebene der Kinder auch weiter gefördert. Es ist uns sehr wichtig, dass die Kinder diese Regelmäßigkeit haben, weshalb es im Kindergartenalltag einige Rituale gibt. Hierzu gehören z.B. der morgendliche Stuhlkreis, ein Spielzeugtag, ein Turntag, sowie der tägliche Abschlusskreis. Außerdem findet täglich ein gemeinsames Frühstück statt, welches durch einen gemeinsamen Tischspruch eingeleitet wird.
Zudem wird die emotionale Ebene manifestiert, das Selbstbewusstsein der Kinder gestärkt. Wir nehmen jeden Streit ernst, aber lassen durchaus die Kinder erst einmal alleine versuchen, den Konflikt zu lösen. Dies stärkt das Selbstvertrauen der Kinder ungemein.
Die kognitive Ebene wird durch gezielte Spiele und Aufgaben gefördert, die den Fähigkeiten und Fertigkeiten der Kinder entsprechen. Hier findet auch eine alltagsintegrierte Sprachförderung statt. Zudem bekommen die Kinder den ersten Kontakt mit der englischen Sprache vermittelt.
Durch unser großes, naturbelassenes Außengelände können die Kinder sich beim Balancieren auf den Balken oder beim Klettern auf dem Kletterbaum ausprobieren und somit ihre Grobmotorik spielerisch weiter schulen. Auch der große Sandkasten und die vielen Fahrzeuge laden zum Spielen ein. Der große Bewegungsraum, der mit diversen Autos etc. ausgestattet ist, bietet hierfür ebenso die Möglichkeit. Die Kinder lernen somit sich, ihren eigenen Körper und die eigene Wahrnehmung besser kennen.
Falls die Kinder aber dennoch einmal das Verlangen nach einer Rutsche oder einer Schaukel haben sollten, ist der Weg zum Spielplatz in Nette nicht weit und wird von der Gruppe auch gerne als Anlaufziel genutzt.
Alltagsintegrierte Sprachförderung
Auch die alltagsintegrierte Sprachförderung ist bei uns in der Einrichtung ein großes Thema. Seit dem Jahr 2018 ist jeder Kindergarten verpflichtet die alltagsintegrierte Sprachförderung in seinen Alltag einzubauen. Dies tun wir, indem wir mit den Kindern reden, singen, reimen, etc.. Durch unseren täglichen Stuhlkreis werden die Kinder täglich gefordert und gefördert. Wir lesen gemeinsam ein Buch, das nicht nur vorgelesen, sondern auch besprochen wird. Wenn es in einem Buch z.B. heißt, dass die Kinder „summen“, dann wird auch darüber gesprochen, was Summen ist. Wir summen dann gemeinsam eine allen bekannte Melodie. Auch durch unsere täglichen Lieder werden die Kinder zum Sprechen und Singen animiert. Durch Bewegungen und Tänze wird dies noch untermalt. Ebenso spielen wir mit den Kindern viele Fingerspiele und Reimspiele. Auch hier werden die Kinder animiert mitzumachen, um kognitive Verknüpfungen zu schaffen. Oftmals berichten die Kinder aufgrund verschiedener Anlässe von ihren Wochenenden oder ihren Erlebnissen. Hier ist es für uns als Erzieher ganz wichtig zuzuhören, um dann auf die Interessen der Kinder eingehen zu können.
Bei uns findet Sprechen und Reden in allen Situationen des Kindergartenalltags statt, da die Sprache heutzutage eines der wichtigsten Werkzeuge der Kommunikation ist.
Falls wir ein Kind mit entsprechendem Defizit in unserem Kindergarten haben, wenden wir uns diesem besonders zu. Hier versuchen wir auch im Vorfeld die Interessen herauszufinden, um dann über Gespräche, Spielsachen oder Bücher und Bilder mit dem Kind zu sprechen und es selbst zum Sprechen zu animieren. Hat das Kind zum Beispiel großes Interesse an Autos und Fahrzeugen, werden wir mit ihm u.a. ein Bilderbuch zur Hand nehmen, in dem diverse Fahrzeuge abgebildet sind und ihn fragen:
- Welches Fahrzeug magst du davon am liebsten und warum?
- Hast du ein solches Fahrzeug schon mal irgendwo gesehen und wenn ja, wo?
- Magst du nur diese Art oder auch eine andere Art?
- Habt ihr zu Hause auch Fahrzeuge?
Auf diese Art versuchen wir das Kind zum Sprechen anzuregen und ihm eine gegebenenfalls vorhandene Scheu davor zu nehmen. Das Kind soll merken, dass es sich für sein Defizit nicht schämen muss und wir es trotzdem verstehen.
Eingewöhnung
Wir arbeiten angelehnt an das Berliner Eingewöhnungsmodell. Hier steht das Kind im Mittelpunkt. Die Eingewöhnungszeit wird individuell auf die Bedürfnisse der Kinder angepasst. Sie erfolgt, indem die Anwesenheitszeit der Kinder in der Einrichtung schrittweise verlängert wird. Zu Beginn werden die Kinder von den Eltern begleitet, wobei die Anwesenheit der Eltern nach und nach reduziert wird. Die Eingewöhnung endet, sobald das Kind über die gesamte Betreuungszeit alleine bleiben kann. Es ist uns wichtig, dass die Kinder eine gute Eingewöhnung erfahren, damit sie sich in unserem Kindergarten wohlfühlen können.
Vorbereitung auf die Schule
Die Kinder, die im nächsten Jahr in die Schule kommen sind unsere „Schulkinder“. Sie werden in dem letzten Kindergartenjahr speziell gefördert. Anfangs durch diverse Aufgaben im Schulbuch, das den Kindern zur Verfügung gestellt wird. Daran anschließend findet das Vorschulprogramm Wuppi statt. Durch Wuppi soll das Gehör der Kinder für die deutsche Sprache verfeinert werden, indem die Kinder lernen zu reimen oder gleiche Endungen zu erkennen.
Wir arbeiten mit den beiden Grundschulen der Stadt Bockenem zusammen. Es findet auch ein Schnuppertag für die Kinder statt, damit sie wissen, was nach den Sommerferien auf sie zukommt.
Körperhygiene
Im Rahmen einer gesunden Erziehung ist auch die Körperhygiene sehr wichtig. Hier achten wir darauf, dass die Kinder regelmäßig ihre Hände waschen. Einmal im Jahr besucht uns der Zahnarzt zur Prophylaxe.
Partizipation
Uns ist es sehr wichtig, dass die Kinder jederzeit mit ihren Wünschen und Interessen zu uns kommen können. Wir gehen darauf sehr gerne ein und versuchen diese in unseren Alltag zu integrieren. Je nach Jahreszeit werden bestimmte Themen mit den Kindern bearbeitet, hier dürfen die Kinder zum Beispiel mitbestimmen, was sie zu welchem Thema gerne machen würden.
Die Erzieherinnen haben immer ein offenes Ohr für die Kinder und lassen sie an ihren Planungen teilhaben.
Elternarbeit
Eltern und Erzieherinnen sollten Partner in der Erziehung der Kinder sein, da sie ein gemeinsames Ziel verfolgen, nämlich das Wohl des Kindes und das Heranreifen einer jungen individuellen Persönlichkeit.
Da wir eine Elterninitiative sind, leben wir von dem Engagement der Eltern. Uns ist eine intensive Zusammenarbeit sehr wichtig und auch den Kindern gibt dies viel Vertrauen in uns als Team.
Um unsere Arbeit transparent zu gestalten, steht es den Eltern zu jeder Zeit frei unsere Arbeit zu begleiten und uns in unserem Alltag zu besuchen.
Auch für Elterngespräche stehen beide Erzieherinnen nach Absprache gerne zur Verfügung, falls das ein oder andere Thema nicht in einem Tür- und Angelgespräch geklärt werden kann.
Der alljährliche Laternenumzug ist ein Termin, den sich die Eltern in den Kalender eintragen sollten, da wir hier auf die Hilfe aller angewiesen sind. Er findet stets am letzten Freitag im Oktober statt.
Öffentlichkeitsarbeit
Wir arbeiten eng mit den Grundschulen des Stadtgebietes zusammen, um den Kindern den Übergang in die Schule zu erleichtern. Hierfür besuchen die LehrerInnen den Kindergarten und umgekehrt die Kinder einmal im Jahr auch die Schule.
Mit den anderen Kindergärten der Stadt Bockenem arbeiten wir sehr eng zusammen. Es findet hier ein regelmäßiger Austausch statt.
Jedes Jahr gibt es einen Elternabend zu dem Thema PIAF (Prävention in aller Frühe). Hier werden die Eltern über dieses Projekt des Landkreises aufgeklärt. Wenn sich die Eltern dafür entscheiden an dem Projekt teilzunehmen, wird das Kind im Alter von 4 Jahren im Beisein der Eltern getestet. Darüber findet dann ein Austausch mit dem Gesundheitsamt, dem Jugendamt, den Eltern und den Erzieherinnen statt.
Es gibt eine Kooperation mit der Musikschule Hildesheim, hier nimmt unser Kindergarten, wenn die Eltern daran Interesse haben, an der musikalischen Früherziehung teil. Dafür kommt einmal in der Woche eine Lehrkraft in den Kindergarten, um den Kindern den Spaß und die Freude am Musizieren, Singen und Tanzen näher zu bringen.
Auch der Austausch mit den berufsbildenden Schulen findet regelmäßig statt, da in der Regel in jedem Kindergartenjahr ein Schüler sein Praktikum bei uns absolviert.
Kontakt
Weinbergschnecken e.V.
Hildesheimer Straße 1a
31167 Bockenem / Nette
Telefon: 05067 / 917 93 93
Öffnungszeiten
- Montag-Freitag: 8:00-13:00 Uhr
- Samstag & Sonntag: Geschlossen